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Sri Lanka – Ehrenwert, von Kultur bis Natur!

Dieses Jahr sollte es nach Sri Lanka gehen, nur mit Rucksack und einer groben Route im Kopf. Was wird das wohl für ein Abenteuer?! Das erste Mal Backpacking, keine vorgebuchten Hotels. Keinen Veranstalter, der sichernd die Hand auf die Schulter legt. Nein, auf eigene Faust – einfach den Rucksack packen und los.

Das ist die tatsächlich ausgeführte Route. Frei nach dem Motto: Weniger ist mehr, verabschiedete ich mich von ein paar ursprünglichen Zielen. Denn vor Ort ist dann doch alles ganz anders.

Negombo – eindrucksvolles Ankommen

Begrüßt wird man nach Ankunft von der turbulenten Stadt Negombo. Dort kreuzen sich hupende TukTuks und bis obenhin mit Mangos gefüllten Transportern. Zwischendurch läuft eine Frau mit Fisch und Reis in einem großen Korb auf dem Kopf. Als sie die andere Straßenseite erreicht, fällt mir das laute, blecherne Klopfen am Straßenrand auf. Hier schmiedet ein Singhalese neues Werkzeug. Eindrücke, die alle Sinne beanspruchen.

Aber die Insel, die vergleichsweise so groß wie Bayern ist, kann auch ganz ruhig sein. Das sollte mir der Besuch in dem Dutch Kanal Negombo zeigen. Dort findet man Ruhe. Mit guten Ohren kann man dem Gesang des Kingfishers lauschen und manchmal entdeckt man einen Komodowaran zwischen dichten Mangroven und Palmen. Spätestens der Blick in den Sonnenuntergang in der Weite des indischen Ozeans lässt zur Ruhe kommen.

Auf den Wegen zwischen den Städten findet man kleine Stände. Dort sollte man sich mit den leckeren kleinen Bananen oder anderen frischen Früchte ausstatten.

Dambulla/Sigiriya –  stimmungsvolle Gastfreundschaft

Neugierig auf das neue Land starteten wir morgens mit dem Bus von Negombo nach Dambulla. Die erste Etappe fuhren wir komfortabel in einem der AC-Busse. Wir stiegen in Kurunegala um, von hier an sollte die Weiterfahrt ein Abenteuer werden. Busfahren in Sri Lanka gehört eigentlich schon zu Sehenswürdigkeiten. Die zweite Etappe dauerte weitere 2 Stunden. Durch die vorangegangene Hektik und Trubel am Umsteigeplatz vergaß ich meine eigenen Bedürfnisse. Das führte zu einer schmerzend vollen Blase auf einer holprigen Straße . Jeder kann sich diese ungünstige Kombination vorstellen.In den Höhlentempeln von Dambulla lernte ich die Gastfreundschaft und den Glauben der Singhalesen kennen. Mit Schalen voller Obst begrüßten sie Besucher dieses stimmungsvollen Ortes. In den Höhlen waren eindrucksvolle Gemälde und Statuen des Buddhas. Aufgelockert wurde die ehrfurchtsvolle Atmosphäre von Affen, die auch was von den köstlichen Obstspenden haben wollten.

Kandy – Mitten im Land, mitten in der Kultur

Auf der Weiterfahrt nach Kandy entschloss ich kurzerhand in Matale auszusteigen, belohnt wurden wir mit der Besichtigung eines hinduistischen Tempels. Mit Getrommel und Gesang konnte ich in Kandy noch tiefere Einblicke in den buddhistischen Glauben bekommen. Hunderte von Menschen besuchen diesen heiligen Ort – den Sri Dalada Maligawa. Grund dafür soll ein Backenzahn Buddhas sein, der inmitten einer Menge Elefantenstoßzähne und verarbeiteten Elfenbein in der Kleinsten von 7 Schatullen aufbewahrt wird. Ein besonderes Erlebnis durfte ich dann mit der Elefantendame Manika erleben. Die raue ledrige Haut wurde ihr von mir mit einer Kokosschale im kühlen Flussbett geschrubbt. Entspannt trug sie mich auf ihrem Rücken für einen kurzen Sparziergang. Mit ordentlich viel Obst bedankte ich mich bei ihr für dieses einmalige Erlebnis.

Nuwara Eliya – Britisch in den Tropen

Weitere Höhepunkte lieferte mir die ehrenwerte Insel in Nuwara Eliya. Das kleine Städtchen liegt im Hochland von Sri Lanka und erinnert an Großbritannien, wie es auch liebevoll genannt wird. Das Klima ändert sich plötzlich von schwül heiß zu gemäßigt und regnerisch – ganz im Sinne der Briten. Sie brachten die unverkennbar britische Architektur der Kolonialzeit und nahmen sich dafür den bekannten Ceylon Tee mit. So kamen die Briten zur Teatime und die Singhalesen zum Anbau und Export des Schwarztees. In saftigem Grün strahlen die Teefelder auf denen die Teepflückerinnen für geringsten Lohn Schwerstarbeit betreiben.

 

Ella – Panoramafahrt ins Herz

Als Nächstes Ziel war Ella angedacht. Auf dem Weg dorthin wurde ich mit einem Besuch an einem Wasserfall überrascht. Diese Kraft und Schönheit mit der dieser Fleck Erde bestückt wurde ist unvergesslich. Süchtig nach mehr Natur zog es mich noch in die Horton Plains. Am World’s End stand ich vor einer weißen Wand – tatsächlich – gefühlt am Ende der Welt. Einen Schritt weiter und es geht 870 m in die Tiefe.

Nach so vielen Eindrücken der Natur war es an der Zeit wieder auf den Boden zurückzukommen und Erlebnisse zu verdauen. So stieg ich in den Zug von Oyiha nach Ella und trotz der Müdigkeit war ich nicht satt zu kriegen von der atemberaubenden Natur Sri Lankas und ich wurde auch auf der Zugfahrt noch mit schönem Panorama beschert. In Ella angekommen, tankte ich durch die leckeren Rotis, einen mit Ei und Gemüse gefüllten Reisteig, und Ayurveda-Behandlung neue Kraft.

Auch dieser Tag sollte für Eisenbahnenthusiasten ein Traum werden. So lief ich über die Gleise zur Nine Arch Bridge und wartete dort auf den perfekten Schnappschuss des vorbeifahrenden Zuges. Nach einem Avocado-Smoothie ging es weiter mit dem Sportprogramm auf den Ella Rock. Die Weite Sicht über diese tropische Dschungellandschaft war sagenhaft. Den letzten Kick Freiheit brachte der vorbeifliegende Adler.

Tissahamarama – Leopardensuche im Nationalpark

Und schon geht es weiter in Richtung Süden in den Yala – Nationalpark. Dort sind die Chancen einen Leoparden zu sehen relativ hoch. Für mich hatte er leider an diesem Tag keinen Termin mehr frei, aber schickte mir viele Elefanten, Pfauen, Krokodile, Tukans, Menschenaffen und Komodowarane zur Sicht. Und nach langer Reise finde ich endlich wieder den indischen Ozean vor mir. Hier wird die Kraft des Wassers nochmal deutlich. Denn in diesem Nationalpark traf der Tsunami 2006 mit einer Höhe von drei Metern auf das Festland. Das wurde in einem Denkmal sichtbar. Auch eine frühere Sanitäranlagenruine dient jetzt als Picknicktisch.

Südküste – Traumstrände am indischen Ozean

Die letzten paar Tage wollte ich an verschiedenen Stränden ausklingen lassen. Darunter Tangalle, mit schönen Wellen und einem noch ursprünglichem kleinem Städtchen. In Mirissa ging es hinaus mit dem Boot zum Whale-Whatching. Einige Delfine und kleinere Wale zeigten sich und ich kam in Gelegenheit ein Boot durch diesen gigantischen Ozean zu fahren. Am Strand verwöhnte ich mich mit den leckeren frischen Kingcoconuts und genoss den sacht abfallenden Strand. Der letzte Halt vor der Abreise war in Unawatuna. Dort gab es noch frischen Fisch vom Grill und Entspannung von den gewonnenen Eindrücken.

Ein lebensverändernder und unvergesslicher Urlaub ging zu Ende. Diese Insel ist ein kleines verehrenswertes Stück Erde und wird gerne „Die Perle des Ozeans“ genannt, doch für mich wurde es eine „Perle des Herzens“.

Nach diesem Urlaub bin ich auf den Geschmack gekommen und schnell folgten neue Ziele!

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